Baumwolle – Qualität, Natürlichkeit, Nachhaltigkeit? 2

Baumwolle steht für Qualität, Natürlichkeit, Nachhaltigkeit. Doch die Baumwolle wirft lange Schatten. Hunderttausende Menschen sind von ihr als Einkommensquelle abhängig. Und Hunderttausende leiden an den Folgen ihres Anbaus. „100% Baumwolle im Einzelhandel“ stellt Alternativen zum konventionellen Anbau vor. Und regt zum Nachdenken an.

Baumwolle benötigt für das Wachstum Wärme, weshalb diese meist in tropischen Ländern angebaut wird. Zudem muss die Baumwollpflanze ausreichend gewässert werden. In Ländern wie Indien oder Usbekistan hat dies einen erheblichen Wassermangel zur Folge, sodass die Grundversorgung den Einwohner nicht mehr gesichert werden kann. Zu dem Wassermangel kommt das Problem mit Pestiziden. Die Baumwollanbauer sind gezwungen sich zu verschulden um wettbewerbsfähig zu bleiben und Erträge zu erzielen. Die Pestizide gelangen über die Bewässerung in den Organismus von Mensch und Umwelt, dies hat toxische Folgen. Hinzu kommt, dass Kinder zur Arbeit gezwungen werden um ihre Familien ausreichend zu ernähren.

Zur Lösung dieser vielen Probleme, die durch den Baumwollanbau entstehen, haben sich mehrere Initiativen gegründet, welche sich für verschiedene Bereiche einsetzen. Im Bio-Baumwollanbau werden soziale, ökologische und ökonomische Aspekte berücksichtigt. Diese garantieren beispielsweise faire Bezahlung, gesichertes Einkommen oder kein gentechnisch verändertes Saatgut. Anhand von Siegeln in einem fertigen Kleidungsstück ist erkennbar, ob es sich um Bio-Baumwolle handelt. Welche Kriterien für das Siegel relevant sind, lässt sich zum Beispiel in dem behandelten Artikel nachverfolgen. Als Alternative zu Baumwolle empfehlen sich Hanf und Viskose, da diese einen einfachen Anbau, geringen Wasserverbrauch und positive Trageeigenschaften aufweisen.

Beim nächsten Bekleidungseinkauf sollte man sich also die Umstände des Anbaus und der Produktion vergegenwärtigen und einen bewussteren Umgang mit den Textilien pflegen. Die Wertschätzung eines neuen Kleidungsstücks sei nicht zu vergessen.

(Lilge)

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