Ein Baumwoll-Shirt, aber bitte fair und billig! (Limpert)
Baumwolle begegnet uns in fast all unseren alltäglichen Textilien. Sie steckt sowohl in Kleidung, Handtüchern oder Bettwäsche als auch in Teppichen, Taschen und Vorhängen. Sie ist pflegeleicht, robust, hautfreundlich, lange haltbar und wird bereits seit über 80000 Jahren verwendet. Kurzum: Baumwolle ist ein All-Round-Naturprodukt!
Durch das Phänomen der Fast-Fashion-Industrie ist es uns sogar möglich diesen Naturfaser-Super-Star zu absoluten Billig-Preisen zu erwerben!
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…aber Moment mal: Wenn ein Baumwoll-T-Shirt 4 € kostet, wie können dann Löhne entstehen, durch die Menschen fair bezahlt werden und der Anbau und Handel umweltfreundlich bleibt? Ganz einfach: Gar nicht!
Gentechnik ist beim Anbau von Billig-Baumwolle schon lange kein Fremdwort mehr. Bereits 50% gentechnisch veränderte Sorten werden weltweit angebaut, die z.B. resistent gegen den Baumwollkapselbohrer, einer der Hauptschädlinge der Baumwollpflanze, sein sollen. Das hält jedoch andere Schädlinge, wie z.B. Blattläuse, nicht davon ab die Pflanzen zu befallen.
Zur Schädlingsbekämpfung greifen Kleinbauern daher meist zu stärkeren und hochgiftigen Pestiziden. Nicht selten stürzen sich eben diese Bauern in riesige Schuldenberge oder leiden an Vergiftungen durch Pestizide, die sogar tödlich enden können.
Die Verwendung solcher Schädlingsbekämpfungsmittel kann sich auch bei den Konsument_innen (dir und mir) durch Allergien oder Rötungen äußern.
Beim Anbau von Biobaumwolle hingegen, sind keine chemischen Pestizide erlaubt. Hier wird nach dem Anbauprinzip der Mischkultur gegangen und natürliche Schädlingsbekämpfer, wie z.B. Knoblauch, neben der Bio-Baumwolle angepflanzt.
Auch werden immer mehr Kinder (175 000, laut UNICEF) als Arbeitskräfte in der Baumwoll-Industrie beschäftigt. Sie arbeiten meist stundenlang und ohne Schutzbestimmungen auf den Baumwollplantagen.
Zertifizierungen und Gütesiegel können Aufschluss darüber bieten wie „fair“ die Baumwolle wirklich ist, die in den Textilien steckt.
Hier geht’s zum Siegelcheck! (Link muss noch eingefügt werden)
Wer also ein Baumwoll-Shirt haben möchte, das unter fairen und/ oder umweltfreundlichen Bedingungen produziert wurde, sollte bereit sein, mehr Geld auszugeben.
Du möchtest mehr über den Anbau von Baumwolle und dessen Alternativen erfahren? Hier findest du den Link zum Aufklärungsbeitrag des Entwicklungspolitischen Bildungs- und Informationszentrums e.V.!